ECO zone – Energiesteuerung und Emissionsreduktion durch zonale Analysen
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Zonen-spezifische Energiesteuerung

Das Projekt ECO zone entwickelt ein CO2-Emissionsmodell für das deutsche Stromnetz. Ziel ist es, durch präzise Erfassung lokaler Emissionsdaten eine zeitliche und räumliche Verschiebung von Lasten zu ermöglichen und so die Abregelung erneuerbarer Energien im Redispatch zu minimieren. Dabei wurden spezifische Zonen innerhalb des Netzes definiert, um regionale Unterschiede in der Energieerzeugung und -nachfrage sowie Netzengpässe in der Energieverteilung zu berücksichtigen. 

Direkt adressiert werden die Ineffizienzen und ökologischen Belastungen, die durch aktuelle Praktiken der Energieversorgung und -nutzung sowie Engpässe in der Übertragungskapazität des Netzes resultieren. Es strebt eine bessere Abstimmung zwischen Energieangebot, insbesondere aus erneuerbaren Quellen, und Verbrauch an, um die Notwendigkeit für Redispatchmaßnahmen signifikant zu verringern. So müssen weniger fossile Kraftwerke als Ausgleich für Netzengpässe hochgefahren werden, was nicht nur eine Reduktion der CO2-Emissionen und Netzbetriebskosten zur Folge hat, sondern auch die Resilienz und Effizienz des Stromnetzes verbessert. Für Unternehmen könnten diese CO2-Vermeidungsmaßnahmen zudem die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESG-Reporting) vereinfachen. 

Webanwendung & API

Die in diesem Zusammenhang entwickelte Webanwendung unterstützt eine intelligentere und umweltfreundlichere Energieverteilung in ganz Deutschland. Sie ermöglicht vor allem zunächst großgewerblichen und industriellen Endkunden, ihren Energieverbrauch entsprechend den vorliegenden Daten über einer Lastverschiebung anzupassen. Die Verschiebung kann dabei sowohl räumlich als auch zeitlich erfolgen. 

Wählen Sie hier die Zone aus, für die Sie Emissionsfaktoren abrufen möchten. Nutzen Sie diese Faktoren, um umweltfreundliche Lastverschiebungen in Ihrem Stromverbrauch vorzunehmen. Erfahren Sie hier, wie Sie die Emissionsdaten in Ihrer Anwendung einsetzen können. 

Die dargestellte Aufteilung in eine Nord- und Südzone reflektiert die durchschnittliche Netzengpasssituation. Sie entspricht einer Zonierung, wie sie auch im Rahmen des ENTSO-E Bidding Zone Reviews untersucht wird. 

Anwendungsmöglichkeiten

Mit Hilfe der ECO zone-Website und API können Sie in einem mehrstufigen Prozess Ihren Energieverbrauch effizienter gestalten und CO₂-Emissionen reduzieren.

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Nutzen Sie die API, um die Emissionsdaten in eigene Anwendungen zu integrieren. Mit Hilfe der API können beispielsweise dynamische Steuerungen von Stromverbräuchen in Smart Homes und Rechenzentren oder bei der Elektromobilität in Echtzeit optimiert werden, um emissionsarme Entscheidungen zu treffen. In unserer Publikation können sich auch gewöhnliche Stromkund:innen darüber informieren, wie sie die Webanwendung und API anwenden, um den eigenen Stromverbrauch effizienter zu gestalten.

Methodik

Durch die Kombination von marginalen Emissionen und einer gezielten Zonenaufteilung bietet ECO zone eine Methodik, die es ermöglicht, den Stromverbrauch präzise an die tatsächlichen Bedingungen im Netz anzupassen.

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Handlungsempfehlungen

Empfehlungen zu regulatorischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen  

  • Der Gesetzgeber sollte den Faktor der Emissionsreduktion generell in seinen Entscheidungen berücksichtigen und auch in Verwaltung, Vergabeverfahren, Erteilung von Subventionen, etc. als eigenständiges Kriterium berücksichtigen.  
  • Standortförderung und Wirtschaftsraumentwicklung sollte auch anhand der Höhe lokaler marginaler Emissionen erfolgen.   
  • Sowohl bei eigenen Verwaltungsvorgängen als auch bei öffentlichen Vergaben sollte Emissionsmonitoring verpflichtend sein.   
  • Die Bundesregierung sollte für ESG-Reporting werben und mit ihren Organen beispielhaft vorangehen.   
  • Forschung in den Bereichen Carbon Aware Computing und geografische Lastverlagerung in Rechenzentren sollte gezielt gefördert werden, ebenso Virtualisierungen und das dynamische Scheduling in Rechenzentren. So können perspektivisch Workloads zwischen den Instanzen verschiedener Cloud-Anbieter verschoben werden. 
  • Perspektivisch sollten alle beschlossenen Maßnahmen zielführend in den European Green Deal integriert und mit bestehenden deutschen Förderinstrumenten wie dem Erneuerbare-Energien-Gesetz verzahnt werden.

Empfehlungen an private Akteure   

  • Stromverbraucher wie Rechenzentren sollten ihre Workload-Management-Systeme stärker auf dynamische Energiepreise, orientiert an Emissionsfaktoren, ausrichten. Sie sollten ihre Stromnachfrage verstärkt auf Zeiten und an Orte mit niedrigen Emissionsfaktoren verlagern.   
  • Dasselbe gilt zum Beispiel auch für Elektrolyseure, Wärme- und Kälteanwendungen sowie weitere industrielle Prozesse.   
  • Auch private Verbraucherinnen und Verbraucher sollten ihren Stromverbrauch verstärkt auf emissionsärmere Zeiten verlagern, beispielsweise bei der Elektrofahrzeugladung.   
  • Alle diese Akteure können hierfür die Webanwendung des Modells ECO zone inklusive API-Anbindung nutzen und nahtlos in ihre Energiemanagementsysteme integrieren.    
  • Die Rechenzentrumsbranche, insbesondere Cloud-Anbieter, Colocation-Dienstleister und Hosting-Firmen, sollte Branchenstandards für einheitliche Cloud-Instanzen (anbieterübergreifend) entwickeln.   
  • Branchenverbände sollten den Austausch von Best Practices hinsichtlich der Lastverschiebung fördern und sich für regulatorische Maßnahmen einsetzen, die dies erleichtern.   
  • Energieversorger sollten verstärkt dynamische Stromtarife in den Markt bringen, die auf Emissionsfaktoren basieren. Dabei sollten die dynamischen Tarifsysteme an regionale Emissionsfaktoren angepasst werden.  
  • Unternehmen, die ihre ESG-Ziele verfolgen, sollten ihre Berichterstattung über CO2-Emissionen mithilfe von zonalen marginalen Emissionsfaktoren verbessern und ihre CO2-Emissionen auf dieser Basis gezielt reduzieren.   
  • Universitäre und private Forschung sollte verstärkt die Bereiche Carbon Aware Computing und geografische Lastverlagerung in Rechenzentren, Elektrolyseuren und anderen (Groß-)Verbrauchern erforschen. 

 

Publikationen

Folgt in Kürze.