Use Case Energie für den Aufbau des Dateninstituts
Datenaustausch für die Energiewende
Digitalisierung spielt eine Schlüsselrolle für die Energiewende. Zahlreiche Prozesse im dezentralen und integrierten Energiesystem setzen einen hohen Grad an Digitalisierung voraus. Dies betrifft beispielsweise die Integration von Kleinstanlagen wie Photovoltaik und Wärmepumpen oder den reibungslosen Ablauf beim Laden eines E-Autos. Dafür braucht es eine solide Dateninfrastruktur und Datenbasis.
Zentral hierbei ist, dass diese Daten nicht nur in Datensilos bei einzelnen Unternehmen oder Institutionen verbleiben, sondern an geeigneten Stellen miteinander geteilt und aufbereitet werden. Im Datenaustausch liegen innerhalb und zwischen den Wertschöpfungsketten große ökonomische und gemeinwohlorientierte Chancen. Eine geeignete unternehmensübergreifende Daten-Governance kann die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten fördern. Bisher ist ein florierender Datenaustausch jedoch nicht der Standard.
Welchen Herausforderungen begegnen Akteure im Energiesektor beim Austausch von Daten? Welche Chancen sehen sie in einem gesteigerten Datenaustausch? Welche Lösungsansätze für eine verbesserte Datennutzung werden verfolgt? Und wo braucht die Branche Unterstützung? Antworten auf diese und weitere Fragen sucht der Use Case Energie für den Aufbau des Dateninstituts am Beispiel “Smarte Einbindung dezentraler Anlagen” ins bestehende Energiesystem.
Die Bundesregierung hat sich mit dem aktuellen Koalitionsvertrag vom 07.12.2021 unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen“ das Ziel gesetzt, die Potenziale der Datennutzung in Deutschland über Sektorengrenzen hinweg verstärkt zu heben. Dafür wird ein Dateninstitut gegründet, das u.a. als Anlaufstelle für verschiedene Akteure dienen, interdisziplinäre Expertise bündeln, praxisnahe Methodenkompetenz bereitstellen und Lösungsvorschläge für Herausforderungen bei der Datennutzung erarbeiten könnte. Der Aufbauprozess des Dateninstituts erfolgt bedarfsorientiert und partizipativ in drei Modulen: Use Case “Post-COVID Datenmodell”, Use Case Energie “Smarte Einbindung dezentraler Anlagen” und Konzeptionierung, Gründung und Betrieb des Dateninstituts.
Ziel dieses dena-Projektes ist, wesentliche Fragen der Datennutzung und des Datenaustausches zum Thema “Smarte Einbindung dezentraler Anlagen” zu bearbeiten. Dabei werden die Herausforderungen sowie übertragbare Lösungsansätze, Vorgehensweisen und Best Practices erfasst, die Relevanz für die Umsetzung der Energiewende und darüber hinaus besitzen. Dies wird durch einen partizipativen Ansatz erreicht: Wir vernetzen die Akteure der Energie- und angrenzenden Branchen, erproben gemeinsam neue Lösungen für die Integration kleiner, dezentral verteilter Anlagen und lernen von- und miteinander. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Use Case gehen in den Gründungsprozess des künftigen Dateninstituts ein.
Umsetzung Modul 2 des Dateninstituts: Use Case Energie
Die Energiebranche mit ihren verschiedenen Akteuren, Sichtweisen und Rollen ist gefragt, ihre Erfahrungen und Perspektiven zur Datennutzung und zum unternehmensübergreifenden Datenaustausch einzubringen und somit die Interessen und Unterstützungsbedarfe der Branche umfassend darzustellen. Dafür setzt das Future Energy Lab der dena folgende Bausteine im Rahmen des Projekts um:
Praktische Erprobung von Datenaustauschprozessen (Testfeld):
Mit dem Schwerpunkt „Smarte Einbindung dezentraler Anlagen“ sollen Anwendungsfälle von hoher Relevanz für das Gelingen der Energiewende über einen Datenraum operativ erprobt und technische, regulatorische, wirtschaftliche und sonstige Herausforderungen praxisnah identifiziert werden. Im Zentrum des Testfelds stehen zwei Anwendungsfälle:
- Zugang zu Verbrauchs- und Erzeugungsdaten
- Verbrauchsnachweise für Ladevorgänge von E-Autos
Breite Branchenbeteiligung (Dialog):
Mithilfe verschiedener Beteiligungsformate lädt das Future Energy Lab der dena ein, sich mit Anwendungsfällen und Erfahrungswerten in den Branchendialog einzubringen. Dabei sollen sowohl Herausforderungen, prozessuale Hürden, abstrakte Bedarfe als auch Lösungen aufgenommen werden, die als Best Practice dienen.
Aufbereitung der gesammelten Informationen (Wissenskuratierung):
Das gesammelte Wissen aus dem Testfeld und Branchendialog wird genutzt, um die wesentlichen datenbezogenen Herausforderungen und Lösungsansätze zu aggregieren, zu ordnen und zu priorisieren sowie die Ergebnisse mit den weiteren Modulen für den Aufbau des Dateninstituts zu verknüpfen. Die erarbeiteten Lösungsvorschläge werden ebenfalls zurück in den Use Case Energie gegeben, um Wissen und Best Practices mit der Branche zu teilen.
Konstante Begleitung des Use Case Energie:
Der Branchendialog, das Testfeld und die Wissenskuratierung werden jeweils von einer Arbeitsgruppe aus Expertinnen und Experten der Digital-, Mobilitäts- und Energiebranche sowie Forschung und Zivilgesellschaft begleitet und inhaltlich beraten.
- AG Testfeld & Dateninfrastruktur:
Die Arbeitsgruppe Testfeld & Dateninfrastruktur begleitet das Testfeld und befasst sich vor allem mit technischen Fragestellungen und der notwendigen Infrastruktur für das Datenteilen. - AG Perspektiven im Datenökosystem:
Die Arbeitsgruppe Perspektiven im Datenökosystem begleitet und berät den Branchendialog und ordnet die Ergebnisse in die aktuellen Diskussionen unterschiedlicher Akteursgruppen ein. - AG Transfer & Daten-Governance:
Die Arbeitsgruppe Transfer & Daten-Governance unterstützt die Aufbereitung der Ergebnisse für den Transfer an das Dateninstitut sowie in die Branche selbst, um die Weiterentwicklung der Daten-Governance für eine bessere Datennutzung zu fördern. - Das Energie-Board:
Der Use Case Energie wird zusätzlich aus übergreifender Perspektive begleitet und beraten. Das Energie-Board teilt seine Einschätzung zu den erarbeiteten Ergebnissen und diskutiert die Empfehlungen für die Gestaltung des Datenökosystems. Das Board dient damit als Resonanzraum für die gesammelten Erkenntnisse aus dem Gesamtprojekt und unterstützt die langfristige Wirkung.
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